Was ist Fahnenschwenken? - Fahnenschwenker Schloß Neuhaus

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Was ist Fahnenschwenken?

Wir über uns
Die Tradition des Fahnenschwenkens 
Drei Fahnenschwenker-Disziplinen im BHDS
 
Es hat zu allen Zeiten Fahnen gegeben. Dadurch entstand schon im frühen Mittelalter bei den Bruderschaften das Fahnenschwenken. Die Schwenker waren ausschließlich Angehörige von Handwerksgilden oder -zünften.

Es gab keine flächendeckenden Absprachen bezüglich einer bestimmten Handwerksorganisation, welche das Recht zum Fahnenschwenken besitzen sollte. Es kann davon ausgegangen werden, dass die verschiedenen Gilden und Zünfte, sowie die Städte unterschiedliche Schwenkarten besaßen. Im Laufe der Jahrhunderte verschwanden die Schwenker in fast allen Städten. Die Schwenkfahnen des Mittelalters unterschieden sich von den heutigen Fahnen in der Hauptsache darin, dass sie auf Grund ihrer Beschaffenheit so ausgelegt waren, beim Schwenken großen Lärm zu verursachen. Dadurch sollten Angreifer der Stadt ferngehalten bzw. abgeschreckt werden, wenn sich die Fahnenschwenker bei einem feindlichen Angriff auf die Stadttürme und -tore begaben und mit Elan und Ausdauer oft tagelang ihre Fahnen schwenkten. Irrtümlich wird oft behauptet, das Fahnenschwenken sei zur Vertreibung von Pest oder böser Geister durchgeführt worden. 
Im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften werden drei Formen des Fahnenschwenkens ausgeübt: Fahnenschwenken Niederrheinische Art, Münsteraner Fahnenschlag und Fahnenschwenken Rheinische Art.
Am Niederrhein hat das Fahnenschwenken von alters her ein Sinnbild: St. Sebastianus ist an einen Baum gebunden und wird von maurischen Bogenschützen mit Pfeilen fast zu Tode gebracht. Das Schwenken versinnbildlicht die Fesselung und Entfesselung des St. Sebastianus. Man kann sagen, so alt wie die Bruderschaft ist auch die Tradition des Fahnenschwenkens. Nur heute sind die Schwenkfahnen kleiner als früher. Ein besonderes Merkmal des Fahnenschwenkens am Niederrhein ist die Begleitung mit dem typischen Fahnenwalzer.
Der Fahnenschlag Münsterländer Art, wie er heute durch den Landesbezirk Münster dargeboten wird, beruht auf dem sogenannten „Bäckerschlag“ der Bäckergilde der Stadt Münster und stellt die Fesselung des St. Sebastianus als Schutzpatron aller Schützenbruderschaften dar. Welchen geschichtlichen Darstellungsgehalt der „Bäckerschlag“ beinhaltet, ist leider nicht überliefert. Durch die zähen Bemühungen einiger weniger aktiver Fahnenschläger gelang es schließlich, den Fahnenschlag „Münsterländer Art“ im BHDS „salonfähig“ zu machen. Zur Erhöhung der Qualität in Ausbildung und Technik führt der Bundesfahnenschwenker-Ausschuss regelmäßig Lehrgänge durch. Diese dienen neben der Weiterbildung in der Technik, auch der Ausbilddung von Wettkampfrichtern. Ein Regelwerk zu den jeweiligen Schwenkarten sorgt für die einheitliche Bewertung. Die Wettbewerbe werden neben den unterschiedlichen Altersklassen auch in Einzel- und Synchron- oder Gruppenschwenken durchgeführt.
 
 
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